Neue Publikation zeigt: Elektrofahrzeuge weisen die beste CO2-Bilanz aus
3 Januar 2022
Forschende der Universität der Bundeswehr München zeigen, dass die gesamten Pkw-Lebenszyklusemissionen durch die Elektrifizierung von Fahrzeugen um bis zu 89 % gesenkt werden können. Benzin- und Dieselfahrzeuge weisen im Vergleich die höchste Menge an Treibhausgas-Emissionen aus.
Der weltweite Fahrzeugmarkt befindet sich in der größten Transformation seit der Erfindung des Automobils. Um die Auswirkungen des Transportsektors auf die Umwelt und das Klima zu reduzieren, treiben Politik und Wirtschaft den Übergang von konventionellen Fahrzeugen mit Verbrennungsmotoren hin zu Hybrid- und Elektrofahrzeugen voran. Ein vielfach diskutiertes Thema dabei ist die Treibhausgas-Bilanz von Fahrzeugen über ihren gesamten Lebenszyklus hinweg, also die Menge an Schadstoffen, die von der Produktion eines Fahrzeuges, über die Nutzung und die Verschrottung insgesamt ausgestoßen werden. Diese Bilanz macht Fahrzeugemissionen über den reinen Verbrauch im Straßenverkehr hinaus ganzheitlich vergleichbar. In einer neuen, hochrangig veröffentlichten Publikation haben Forschende der Universität der Bundeswehr München (UniBw M), im Rahmen ihrer Projekte am Zentrum für Digitalisierungs- und Technologieforschung der Bundeswehr (dtec.bw) über 790 aktuelle Pkw-Fahrzeugvarianten miteinander verglichen und zeigen: mit Plug-in-Hybrid- und vollelektrischen Fahrzeugen können Gesamtemissionen erheblich reduziert werden.
Die Gesamtemissionen sind entscheidend
790 aktuelle Fahrzeuge als Datenbasis
Die Publikation basiert auf einer umfassenden Datenbank, die 790 aktuelle Pkw-Modelle und -Varianten listet und durch Analysemodelle vergleichbar macht. »Herstellerangaben und Einzelanalysen greifen oft zu kurz und verfälschen bei Verbrauchern die wirklichen Klimaauswirkungen ihrer Kaufentscheidungen bei Pkw. Darum haben wir seit Anfang 2020 umfassend Daten gesammelt, um unabhängig zu zeigen, wie sich die CO2-Bilanz unterschiedlicher Antriebsarten wirklich darstellt«, so Johannes Buberger von der Fakultät für Elektrotechnik und Informationstechnik der UniBw M, der die Analyse maßgeblich vorangetrieben hat. Bislang gibt es wenig vergleichbare Analysen, die Treibhausgas-Emissionen im Transportsektor im selben Umfang analysieren und vergleichbar machen. Das Paper wird im »Renewable and Sustainable Energy Reviews« veröffentlicht, einer der international renommiertesten Fachzeitschriften für nachhaltige Energieversorgung und erneuerbare Energien. Der Impact-Faktor des Journals beträgt 15, was bedeutet, dass es auf Platz 1 von insgesamt 44 Journals in der Kategorie Green & Sustainable Science & Technology liegt. »Die Veröffentlichungen in einer so hoch bewerteten Fachzeitschrift zeigt die Qualität der Forschung und der Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler an der UniBw M und unsere Expertise bei Mobilitätsthemen«, so Prof. Dr.-Ing. Thomas Weyh, der die Professur für Elektrische Energieversorgung an der UniBw M innehat und Johannes Buberger als Doktorand betreut.
Die Universität der Bundeswehr München forscht umfangreich zu Themen der Mobilität. Ganz aktuell wird im dtec.bw-Projekt „MORE – Munich Mobility Research Campus“ die Zukunft der digitalisierten und vernetzten Mobilität erforscht und am Campus der UniBw M als Modellstadt aufgebaut. Die Erkenntnisse der Publikation fließen auch in die Forschung von MORE ein.
Das Paper als Preprint auf ResearchGate >
Ansprechpersonen:
Prof. Dr.-Ing. Thomas Weyh
Fakultät für Elektrotechnik und Informationstechnik
Institut für Elektrische Energiesysteme
Universität der Bundeswehr München
Tel. +49 89 6004-3799, E-Mail: thomas.weyh@unibw.de
André Maier
Referent für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit dtec.bw
Tel.: +49 89 6004-4506
E-Mail: andre.maier@unibw.de
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