Doktorandennetzwerke stärken den Wissens- und Technologietransfer
16 November 2021
Ein nachhaltiger Wissens- und Technologietransfer ist eines der zentralen Ziele des dtec.bw. Neben der Förderung der Entstehung von Patenten und dem Aufbau eines Gründungsinkubators, ist die Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses ein wichtiger Baustein langfristig zur Digitalisierungs- und Technologieförderung beizutragen. Der Aufbau von Doktorandennetzwerken über beide Universitäten der Bundeswehr hinweg ist ein Teil davon, den dtec.bw-Projekte vorantreiben. Als aktuelles Beispiel haben Projekte, die im Schwerpunkt an kritischer Infrastruktur und Brücken forschen, den Anfang gemacht.
Forschung an kritischer Infrastruktur
Die Brücke ist ein essentielles Element unserer kritischen Infrastruktur. In Deutschland existieren über 100.000 Brücken im Straßen- und Schienenverkehrsnetz. Der Ausfall einer noch so kleinen, unscheinbaren Brücke kann zu erheblichen Störungen in der Mobilität und im Güterverkehr führen. Somit kommen der Planung, dem Bau und der Erhaltung unserer Brückenbauwerke besondere Bedeutung zu. Konsequenterweise ist die Brücke als maßgeblicher Forschungsgegenstand in gleich drei Projekten innerhalb des Zentrums für Digitalisierungs- und Technologieforschung der Bundeswehr (dtec.bw) verankert.
Das Projekt »RISK.twin« an der Universität der Bundeswehr München (UniBw M) erforscht das Zusammenspiel von einem realem Brückenobjekt und seinem simulations- und datenbasierten digitalen Zwilling schon in der Neubauphase, während das Projekt »SHM - Structural Health Monitoring« an der Helmut-Schmidt-Universität | Universität der Bundeswehr Hamburg (HSU/UniBw H) die Digitalisierung und Überwachung von Bestandsbauwerken mittels Monitoring weiter vorantreibt. Ergänzend dazu steht im Projekt »MISDRO« an der HSU/UniBw H die Inspektion mit Drohnen zur Zustandserfassung von Brücken im Fokus der Forschung.
Aufbau des ersten übergreifenden Doktorandennetzwerkes
Mit Blick auf die geplanten Lebensdauern der Brückenbauwerke ist die Sicherstellung der Tragfähigkeit und der Gebrauchstauglichkeit dieser Strukturen eine generationsübergreifende Aufgabe, die von Ingenieurinnen und Ingenieuren mit der Unterstützung aus anderen Fachdisziplinen (Statistik, Data Science, Mathematik, Informatik, etc.) zu bewältigen ist. Zur Stärkung der Zusammenarbeit und der Kommunikation zwischen den Fachdisziplinen sowie zur Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses haben die oben genannten Projekte unter der Leitung von Prof.‘in Sylvia Keßler (HSU/UniBw H), Prof. Thomas Braml (UniBw M) und Prof. Alexander Popp (UniBw M) das Doktorandennetzwerk »Digitale Brücke« ins Leben gerufen. Das Ziel dieses ersten Doktorandennetzwerkes innerhalb von dtec.bw ist es, den Doktorandinnen, Doktoranden und Postdocs eine Plattform zu geben, in der sie regelmäßig ihre Konzepte und Forschungsergebnisse zur Diskussion stellen können und über Expertenvorträge gezielt neue Impulse für ihre Forschung erhalten.
Das Kickoff-Treffen zur »Digitalen Brücke« hat erfolgreich am 28. und 29. Oktober 2021 auf dem Campus der UniBw München mit insgesamt 25 Teilnehmenden stattgefunden. Weitere Nachwuchswissenschaftler, die sich in ihrer Forschung mit Brückenbauwerken und insbesondere Fragestellungen zu deren Digitalisierung beschäftigen, sind herzlich willkommen und können sich bei Frau Prof.‘in Sylvia Keßler (sylvia.kessler@hsu-hh.de) melden. Die gelebte »Brücke« zwischen Hamburg und München soll im Rahmen des dtec.bw sowie des Doktorandennetzwerks so kontinuierlich weiter ausgebaut und gestärkt werden, um den Wissens- und Technologietransfer weiter zu voranzutreiben.
Ansprechpersonen:
Univ.-Prof. Dr.-Ing. Sylvia Keßler
Professur für Konstruktionswerkstoffe und Bauwerkserhaltung
Helmut-Schmidt-Universität | Universität der Bundeswehr Hamburg
Tel.: +49 - (0)40 - 6541 35 56
E-Mail: sylvia.Kessler@hsu-hh.de
André Maier
Referent für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit dtec.bw
Tel.: +49 89 6004-4506
E-Mail: andre.maier@unibw.de
Bildquellen: © Universität der Bundeswehr München/Siebold