Nächster Schritt hin zu quantensicherer Kommunikation

19 April 2023

Das dtec.bw-geförderte Projekt MuQuaNet baut im Großraum München ein quantensicheres Netzwerk als Blaupause für Behörden und Ministerien auf und kann nun die offiziellen Kooperationen mit BWI, DLR und Airbus als nächsten großen Meilenstein im Projekt bekannt geben.

Wenn es um Cybersicherheit, verschlüsselte Kommunikation und hochsichere Datentransfers der Zukunft geht, ist Quantenkommunikation die Schlüsseltechnologie. Das Projekt MuQuaNet hat das Ziel, im Großraum München ein quantensicheres Netz aufzubauen, das künftig als Schablone für die nächste Stufe sicherer Kommunikationswege von Ministerien, Behörden und Unternehmen dienen soll und setzt dafür auf die innovative QKD-Technologie (Quantum Key Distribution).  Für den Aufbau und den Testbetrieb für die Quantenkommunikation der Zukunft arbeitet das Projekt mit vielfältigen Partnern zusammen, um ein Glasfasernetz zwischen den Standorten in und um München in Betrieb zu nehmen.

 

Partner mit entscheidender Rolle für quantensicheren Verbindungen

Ein wichtiger Teil des Projekts ist die Gruppe von Prof. Weinfurter an der LMU, insbesondere bei der Entwicklung der geplanten QKD-Freistrahlstrecke. Die restlichen Strecken werden mit angemieteten Glasfasern und eingekauften QKD-Systemen von etablierten Herstellern, wie IDQ, sowie auch von aufstrebenden Start-ups, wie KEEQuant und Quantum Optics Jena, bestückt. Die Netzwerkknoten sind Institute der Universität der Bundeswehr München sowie die Liegenschaften einiger Partner.

Zu den bereits bestehenden Partnerschaften mit der ZITiS, der FH Bielefeld, der JMU, Rohde & Schwarz und secunet, kommen jetzt drei weitere große Organisationen mit dazu. Die BWI, das DLR und Airbus sind nun auch offiziell Teil des MuQuaNet-Projektes. Nach langen Vorarbeiten und intensiven Abstimmungen kann die Zusammenarbeit damit effektiv vorangetrieben werden. Als Netzwerkknoten innerhalb der entstehenden QKD-Netzwerkinfrastruktur werden BWI, DLR und Airbus eine entscheidende Rolle bei der Schaffung einer quantensicheren Verbindung in der Region spielen.

»Diese neuen Partnerschaften unterstreichen das große Interesse an quantenbasierten Technologien und zeigen, dass das MuQuaNet auf dem richtigen Weg ist, um sein Ziel zu erreichen«, sagte Prof. Helmbrecht, Projektleiter von MuQuaNet. »Wir sind davon überzeugt, dass MuQuaNet nicht nur für den Großraum München, sondern auch für die Technologiesouveränität Deutschlands und Europas einen Mehrwert schaffen wird.«

»Die Bereitstellung einer ganzheitlichen sicheren Kommunikation ist ein wesentlicher Kernaspekt unserer Leistung als IT-Systemhaus der Bundeswehr. Auch aus diesem Grund positioniert sich die BWI im Bereich Quantenkommunikation. Mit unserem Engagement zielen wir auf die Befähigung der eingesetzten Kommunikationstechnologien hinsichtlich PQC, QKD und Kryptoagilität ab. Wir bringen uns ins MuQuaNet mit unserer jahrelangen Expertise im Bereich sicherer Kommunikation ein und partizipieren von dem Austausch mit Industrie und Wissenschaft. Als eine Art Bindeglied zwischen Militär und Industrie setzen wir auf erfolgreichen Forschungsergebnissen auf und ermöglichen die Erprobung konkreter Anwendungsfälle mit innovativer Technologie. Somit sehen wir uns befähigt zu unterstützen, die Lücke zwischen Forschung und Massentauglichkeit zu schließen. Mit dem Ziel frühzeitig die Potenziale der Technologie für die Bundeswehr zu heben«, kommentierte die BWI.

»Am Raumfahrkontrollzentrum (GSOC) des DLRs werden gegenwärtig verschiedenste Projekte aus dem Bereich der Quantentechnologien im Missionsbetriebs etabliert. Diese Initiative mit dem Namen Quantum Space Operations Center (QSOC) konzentrierte sich bislang auf den Bereich Quantencomputing. Jetzt kommt mit der Beteiligung am MuQuaNet erstmals ein Projekt aus dem Bereich Quantenkommunikation hinzu. Dabei soll neben der Glasfaseranbindung des GSOCs an die MuQuaNet Infrastruktur auch die Anwendung von QKD im Raumflugbetrieb untersucht werden. So sollen der QKD-verschlüsselte Austausch raumfahrttypischer Daten im Bodensegment erprobt werden. Die so gewonnenen Erfahrungen sollen bei der Konzeption und Planung künftiger QKD basierter Missionen helfen«, ergänzte das DLR.

»Mit der Teilnahme am Projekt MuQuaNet unterstreicht Airbus Central Research and Technology die Wichtigkeit des Themas für zukünftige hochsichere Datenverbindungen und die starke Position des Projektkonsortiums. Die Abteilung ›Communication Technologies‹, geleitet von Dr. Volker Ziegler, wird die eigenen Technologien und Erfahrungen in das Projekt einbringen, um gemeinsam mit den Projektpartnern eine mehrere Kilometer lange Freistrahlstrecke zu realisieren«, fügte Airbus an.


Weitere Informationen zu MuQuaNet auf der Projektwebsite >


Ansprechperson:

André Dzionara
Referent für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit dtec.bw
Tel.: +49 89 6004-4506
E-Mail: andre.dzionara@unibw.de


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Titelbild: Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des DLR und der UniBw M beim gemeinsamen Besuch des GSOC in Oberpfaffenhofen (Quelle: UniBw M)