Zukunftstechnologien mit großem Transferpotenzial in den dtec.bw-Projekten

18 Oktober 2024

Im Vorfeld der 8. dtec.bw-Arbeitstagung hat das Team für Wissens- und Technologietransfer sowie Technologiescouting des dtec.bw die Gelegenheit genutzt, vier innovative Forschungsprojekte an der Helmut-Schmidt-Universität/Universität der Bundeswehr Hamburg (HSU/UniBw H) kennenzulernen, die Zukunftstechnologien in den Bereichen Brandschutz, autonomem Fahren, Flugzeugbau und Bauwerksinspektion erforschen:


Digitale Zwillinge für Brandschutz und Gefahrenanalyse

Das Projekt KIBIDZ, unter der Leitung von Prof. Weber, beschäftigt sich mit der Entwicklung eines digitalen Zwillings, der in Echtzeit präzise Vorhersagen zur Rauchausbreitung und Gebäudestabilität während eines Brandes liefern kann. Max Rottmann und Chaitar Kandekar präsentierten die Fortschritte des Projekts. Die Forschung kombiniert strömungsmechanische Simulationen und strukturmechanische Modellierungen, die durch neuronale Netze beschleunigt werden. Mit einem skalierbaren Ansatz – von der Mikro- bis zur Makroebene –  kann mit diesen Technologien nicht nur den Brandschutz in öffentlichen Gebäuden grundlegend neu gedacht werden, sondern bspw. auch die Gefahrenanalyse für militärische Einrichtungen wie Munitionslager oder Marineschiffe. Bei KIBIDZ handelt es sich um ein Gemeinschaftsprojekt mit den Professuren für Strömungsmechanik (Prof. Breuer) und für Informatik im Maschinenbau (Prof. Niggemann).


Elektromagnetische Störfestigkeit für autonome Systeme

Ein weiteres zukunftsorientiertes Projekt ist ESAS, vorgestellt von Prof. Dickmann. Dieses Forschungsprojekt untersucht die elektromagnetische Störfestigkeit autonomer Systeme, die für den Schutz autonomer Fahrzeuge und Systeme unerlässlich ist. In Kooperation mit dem WIS Munster, Industriepartnern wie Bosch und der Frankfurt University of Applied Sciences arbeitet ESAS an der Entwicklung neuer Testverfahren, die mithilfe von Simulationen und künstlicher Intelligenz die Resilienz gegen elektromagnetische Störungen verbessern. Diese Forschung ist nicht nur für die zivile autonome Mobilität und die Elektromobilität, sondern auch für militärische Anwendungen von entscheidender Bedeutung.


Intelligente modulare Robotik für den Flugzeugbau

Das Projekt iMOD, vorgestellt von Lasse Beers, fokussiert sich auf die Zukunft des Flugzeugbaus. Unter der Leitung von Dr. Gehlhoff entwickelt iMOD in Kooperation mit Airbus automatisierte Produktions- und Inspektionsprozesse. Ziel ist es, den Flugzeugbau in Deutschland durch den Einsatz digitaler Fabrikplanung, automatisierter Inspektionen und virtueller Inbetriebnahmen effizienter und digital souveräner zu gestalten. Dies könnte langfristig die Wettbewerbsfähigkeit des deutschen Flugzeugbaus sichern.


Automatisierte Drohneninspektion von Infrastrukturbauwerken

Das vierte Projekt, MISDRO, unter der Leitung von Prof. Horn, beschäftigt sich mit der automatisierten Inspektion von Stahlbauwerken mithilfe von Drohnen. Aaron Wickers und Dr. Mirco Alpen präsentierten bereits beeindruckende Ergebnisse, wie die Entwicklung von Flugpfaden, 3D-Modellen und die Rostdetektion mit Hyperspektralkameras. Ziel ist es, Inspektionen von Bauwerken effizienter zu gestalten und durch den Einsatz von KI, LIDAR und Wärmebildtechnologie weiter zu automatisieren. Für die GPS-unabhängigen Drohnenflüge wurde bereits ein Patent angemeldet.

Interessierte Partner sind eingeladen, sich direkt bei den Projekten und den Transferstellen zu informieren und über denkbare Einsatzszenarien auszutauschen. Das Transferpotenzial sowohl für zivile Anwendungen und für Einsatzmöglichkeiten in der Bundeswehr ist – wie bei einer Vielzahl der dtec.bw-geförderten Projekten – sehr hoch.

Links: Prof. Dickmann stellt eines der Labore für Elektrotechnik vor.
Rechts: Drohnendemonstration im Projekt MISDRO zur Inspektion von Bauwerken mit verschiedenen Sensoren (UniBw M/Belz).

Ansprechperson:

André Dzionara
Referent für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit dtec.bw
Tel.: +49 89 6004-4506
E-Mail: andre.dzionara@unibw.de


Folgen Sie uns auf:
LinkedIn-Profil des dtec.bwTwitter-Profil des dtec.bw


Titelbilder: Quelle: UniBw M/Belz